Astrid Werner
20.04.2024
Nachdem ich bereits vor vier Jahren vom Aqualaatzium enttäuscht gewesen war (eiskalt-zugiger Kleinkinderbereich, dreckige Duschen und Toiletten, unfreundlicher Service), habe ich mich heute von meiner Freundin, deren Tochter und einem Bekannten überreden lassen, mit meiner fünfjährigen Tochter ins Aqualaatzium mitzukommen.

Einen Schrank zu bekommen, der nicht blinkte, also frei UND groß genug für mein Gepäck gewesen wäre: Fehlanzeige. Es ging nur ein fest Zugewiesener, welcher Gott sei Dank groß genug für den Hackenporsche war. Allerdings ging es mit den Duschen negativ los: eine durchgängige einheitliche Temperatur war nicht zu erreichen. Von eiskaltem Schauer bis brühheißem Wasser war alles dabei, meine Tochter weigerte sich nach zwei Minuten sich zu waschen, weil sie ständig am Quietschen war: Mama HEISSS... Mama KAAALT.
Das Naturbad draußen...; es tut mir leid, ich kenne Naturbäder, u. A. das Hainholzer: glitschige Treppen gibt es dort nicht. Entweder liegen dort Gummimatten aus oder das Moos wird regelmäßig abgeschrubbt. Das Einzige, das man im Außenbecken des Aqualaatzium fand, waren aufgestellte Warnschilder, die irgendwie jeder übersah, mich inklusive. Prompt setzte sich eine meiner Begleitungen äußerst schmerzhaft auf das Hinterteil Dank einer vollkommen vermosten Betontreppe (!).

Das allergrößte Desaster war aber der frechdominante Umgangston eines dortigen Bademeisters mir gegenüber. Scheinbar konnte er eine Mittvierzigerin nicht von einem pubertierenden Teenager unterscheiden. Da ich mit meiner Tochter häufiger Gast im Nord-Ost-Bad und anderen Bädern bin und sie dort immer im großen Becken mit Schwimmhilfe und Schwimmnudel sicher in meinem Beisein schwimmen üben darf, sah ich keinen Grund, dies im Aqualaatzium nicht so zu tun. Alle Becken waren übervoll, es spritzte das Wasser, tobten Kinder, an Schwimmübungen war nicht zu denken. Das Schwimmerbecken war nahezu leer, wir haben niemanden behindert, sie ist eine geübte Schwimmerin, auch wenn sie das Seepferdchen noch nicht hat, (was aber am Tauchen liegt, nicht am Schwimmen) und es waren drei geübte erfahrende erwachsene Schwimmer dabei. Sie schwamm also sage und schreibe eine Bahn hin und eine zurück. An der Treppe angekommen, machte mich ein älterer Herr mit der Anrede: "Fräuleinchen, "es" darf hier aber nicht schwimmen, gelle? Weißt du schon, ja?" schon mal blöd an und im selben Augenblick stand ein Bademeister an der Treppe und paffte mich in einem Tonfall vor meiner Tochter an, dass mir der Hals geschwollen ist. Auf meine Frage, wo denn zu erkennen sei, dass sie hier nicht schwimmen dürfe, es gäbe kein Hinweisschild am Becken, bellte er, das sei in Deutschland überall so. Was natürlich nicht stimmt und das argumentierte ich auch, mit Hinweis darauf, dass ich natürlich nicht die Haus- und Badeordnung in Frage stellen wolle, schon gar nicht seine Kompetenz, aber: Fragen darf ich und tue ich auch, denn ich möchte wissen, woran er es festmacht, ob man hier schwimmen darf oder nicht. Was wäre denn gewesen, wenn sie ihr Bronzeabzeichen bereits gehabt hätte?

Um es deutlich hervorzuheben: er behandelte mich wie eine pickelige 12jährige und erwartete ernsthaft, dass ich das so hinnehmen würde. Im Beisein meiner Tochter!

Das ist ein Verhalten unter aller Kanone! Hätte er mich freundlich angesprochen und auf die Badeordnung des Hauses verwiesen, die ich natürlich NICHT vor dem Schwimmen las (wer, bitteschön, tut das?!), wäre alles gut gewesen. Aber die Art und Weise, wie er mit den Badegästen dort umspringt, würde mich als Betreiber zu einer fristlosen Kündigung veranlassen und ich weiß, wovon ich rede! Ich vermute sogar, hätte ich weiter gefragt, hätte ich ein Hausverbot bekommen, weil ihm Widersprüche == Auflehnung gleichkommen. Wie bei der Kindererziehung. Dazu brauche ich nicht in ein Schwimmbad zu gehen. Selbst ich als Mutter gehe so NICHT mit meinen Kindern um.

Fazit: Rausgeschmissenes Geld, mieser Kundenservice, schlechte Manieren. Das Geld investiert man besser in eine Zugkarte und fährt nach Hildesheim. Wenn es denn schon ein Spaßbad sein soll.
Antwort von Astrid Werner am 07.08.2014:
Um noch etwas hinzuzufügen:
Es wäre sicher hilfreich, wenn die Badeordnung deutlicher ausgewiesen wäre, noch bevor man einen Vertrag durch Kauf des Eintritts abschließt.

Auf der Homepage ist eine Badeordnung/Hausordnung nirgendwo einsehbar. Ob sie im Kassenbereich aushängt, weiß ich nicht, zumindest war mir keine aufgefallen und ich laufe selten blind durch die Welt.

Hätte ich das zuvor in dieser Deutlichkeit gewusst, dass das Schwimmen für Leute respektive Kinder egal welchen Alters ohne Abzeichen im Schwimmerbecken nicht erlaubt ist, hätte ich mich gegen einen Eintritt entschieden und wäre anderweitig glücklicher ausgewichen. In jedem Falle weiß ich jetzt aber, wie mit Kunden umgegangen wird, die nicht alles sofort widerspruchslos hinnehmen und das reicht mir als Argument, dieses Bad zukünftig dauerhaft zu meiden.

Ihre Antwort

Ihr Name:
Ihre Antwort: