emjay
29.03.2024
Das „Copa Ca Backum“ hält für den Erstbesucher einige Herausforderungen bereit. Zunächst gilt es, die Bedienung des Zugangskontrollsystems zu enträtseln (Lösung: Zugangs-Chip vor das Kartensymbol (!) halten). Dann geht es die Treppe hinab zu den Umkleiden. Hier scheint es nur Sammelumkleiden zu geben (mit wenigen Einzelkabinen darin), jedenfalls habe ich die erstbeste (passende) Tür genommen. Neben den Spinden (halbe und ganze Höhe) im Umkleideraum gibt es draußen noch weitere. Die dunkelroten Klinker lassen den Rundgang altbacken und etwas düster wirken. Auch Holzpaneele an der Decke der Dusche würde man heute wohl nicht mehr verbauen.
Von der Dusche gelangt man – logisch – in den Badebereich, aber wo ist nur das Sportbecken? Auf dem umfangreichen Wegweiser, wo man nicht überrascht wäre, auch noch Berlin, Paris und Rom angeschlagen zu sehen, findet sich zwar „Hallenbad“, aber der Pfeil scheint auf eine abgesperrte Treppe zu verweisen. Also erst mal umsehen, aha, nach oben geht’s zur Gastronomie, dort zum Solebecken, hier ist der Planschbereich und dort eine Kinderrutsche. Das Solebecken bietet eine Schleuse nach draußen, wo es ein wenig Unterwasserbeleuchtung sowie eine periodisch aktive Nackendusche mit ordentlich Kraft gibt. Allzu viel Salzgehalt ist aber nicht zu spüren. Drinnen ist noch ein separates Warmbecken mit Unterwassermassage, was leider recht klein ausgefallen ist. Platz wird stattdessen mit Stein-Deko, Palmen, Sitzecken verschwendet, überall scheint es noch ein Eckchen, noch einen Winkel, noch eine Treppe zu geben.
Zum Hallenbad geht es übrigens zurück in den Flur bei den Umkleiden, aber links halten, an den Aufzügen vorbei, durch eine Tür, an Lehrschwimmbecken / Wassergymnastik vorbei und eine Treppe hoch. Ist doch klar, oder? Auch wenn die Website des Bades das Ende des Vereinssports mit 18:45 Uhr angibt, waren immer noch zwei Bahnen für sportliche Schwimmer abgesperrt, für das restliche Publikum blieben nur drei Bahnen. Es war gegen 19:30 Uhr unglaublich voll, an irgendeine Form des geordneten Schwimmens war dort nicht im Entferntesten zu denken. Vom Hallenbad führt übrigens eine weitere Treppe nach oben, zu einer Toilette und zusätzlichen Umkleiden. Wo immer man auch von draußen hätte reingehen müssen, um direkt dorthin zu gelangen.
Was die eingangs erwähnten Herausforderungen angeht, war ich offenbar nicht alleine. Eine Besuchergruppe hatte sich auf dem Flur verlaufen, andere Gäste scheiterten beim Verlassen des Bades zunächst am nickeligen Zugangskontrollsystem (Lösung: Abgewiesenen Chip in den Ausgabeschacht (!) zurückstoßen, wo er dann nach unten fällt und die grüne Lampe aufleuchtet).
Fazit: Das verwinkelte „Copa Ca Backum“ ist sowohl von der Architektur als auch von der Substanz in die Jahre gekommen. Bahnen ziehen scheint zumindest abends nahezu unmöglich zu sein. Die restliche Einrichtung reißt heutzutage niemanden mehr vom Hocker, sodass die hohen Preise nicht gerechtfertigt sind. Das Beste am Bad ist leider die gut gemachte Website.

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