emjay
27.04.2024
Beim Westfalenbad fällt es schwer, zunächst nicht begeistert zu sein. Alles so großzügig, Parkhaus, Vorplatz, Foyer. Und natürlich das 50-m-Becken, welches man beim Herunterspazieren zum in einem kleinen Tal gelegenen Bad durch die große Glasfront bewundern kann. „Braucht“ eine nicht allzu große Stadt wie Hagen einen solchen „Schwimmtempel“? Kurz noch zum Parkhaus: Der Ticketautomat an der linken Einfahrt ist (zumindest für meine Arme) zu weit weg positioniert. Und das Parken ist für Badegäste kostenlos. An der Badkasse befindet sich ein Entwerter.
Die Ernüchterung beginnt mit dem Abstieg zum für die reinen Sportbecken-Besucher vorgesehenen Umkleidebereich (das ist die Treppe vorne links im Foyer). Für die Öffentlichkeit ist nur ein Umkleideblock vorgesehen (natürlich nach Geschlechtern getrennt). Eine kleine Gruppenumkleide mit einer einzelnen Kabine. Es gibt wenig große Spinde, in einigen fehlen die Kleiderstangen oder sind wackelig. Die Sitzbank ist so schmal, dass man die Schlüssel der unbenutzten Spinde im Kreuz hat. Und heiß ist es, gefühlte 40 Grad! (Die Umkleiden und Spinde des Freizeitbades sind aber nicht zu beanstanden.)
Es gibt zwar mehrere abgetrennte Duschen, die Wände stehen aber nur zur Seite hin, bieten also nur wenig Blickschutz. Die Bedienung ist recht schwergängig, das Einstellen der Wassertemperatur fummelig und der Wasserdruck mäßig.
Beim 50-m-Becken muss man wissen, dass an einigen Tagen gegen 18:30 Uhr von „quer“ (25-m-Bahnen) auf „längs“ (50-m-Bahnen) umgespannt und eine sog. „Schwimm-Autobahn“ eingerichtet wird. Man soll dann auf einer Bahn hin- und auf einer anderen zurückschwimmen. Von den restlichen Bahnen sind die meisten durch Vereine belegt. Es gibt keinen Bereich niedriger Wassertiefe, somit auch kein „Warnseil“, welches in anderen Bädern untertaucht werden muss. Ebenfalls angenehm, dass sich die Sprunganlage im separaten 25-m-Becken (die Treppe rauf an der Bademeister-Kabine vorbei) befindet. Die von außen noch gleißend hell wirkende Beleuchtung vermag die Halle nicht vollflächig zu illuminieren. Es ist zwar nicht dunkel, aber auch nicht wirklich hell.
Fazit: Ein tolles Becken wird begleitet von Fehlplanungen bei den Umkleiden und dem Zustand des Inventars. Als Sofortmaßnahme müsste der Schrott in der Umkleide ausgewechselt und ein weiterer Umkleide-Raum für die Öffentlichkeit umgewidmet werden.

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