emjay
25.04.2024
Das im November 2008 eröffnete Hallenbad im Sportpark Bottrop verzichtet auf jeden „Erlebnisfaktor“, so gibt es weder Rutschen noch Gastronomie, sieht man vom Getränke- und Snackautomaten im Foyer ab. Hier ist „Schwimmen pur“ angesagt, entweder im Sportbecken (6 x 25 m) oder Lehrschwimmbecken. Aber auch das Sportbecken verfügt über einen Bereich niedriger Tiefe, in welchem Erwachsene stehen können. Hier befindet sich auch die Treppe, ansonsten gibt es noch vier Leitern. Ein Seil mit gelben Bojen markiert den tiefer werdenden Bereich, ein lästiges Hindernis für Leute, welche die ganze Bahnlänge schwimmen möchten. Die Wassertemperatur ist an Normaltagen angenehm frisch, aber nicht kalt, an Warmbadetagen zwar höher, aber nicht wesentlich. Ich würde lieber auf diese Tage und den erhobenen Zuschlag von 0,80 EUR verzichten.
Das Bad ist sehr hell, tagsüber wegen der großen Glasflächen und abends aufgrund der leistungsfähigen indirekten Beleuchtung, bei der Spiegelpaneele von unten angestrahlt werden. Das viele Glas in Verbindung mit der Nähe zur Parkstraße sowie dem fast „ebenerdigen“ Bau führt dazu, dass Autofahrer und Spaziergänger sehr gut ins Innere des Bades blicken können. Hier hätte man die unteren Glasscheiben vielleicht lieber satiniert ausführen oder zumindest satinierte Streifen einlegen sollen. Den modernen Eindruck komplettieren graue Metall-Elemente von Tragwerk und Klimaröhren und viel weißer Putz. Im Bereich des Sprungturms bildet eine Holzvertäfelung einen schönen Kontrast.
Die Umkleiden sind sauber und geräumig, ebenso die Spinde. Herren-Dusche und -Toilette sind ebenfalls sauber. Die beiden abgeschirmten Duschen bieten Leuten, die nicht öffentlich duschen wollen, jedoch kaum Sichtschutz. Zudem mangelt es generell an Ablagen. Die Toilette ist klein, zwei Urinale und nur ein WC.
Die Mängel sind gering, z. B. ein fehlender „Puffer“ am Schließmechanismus einer Umkleide, sodass die Tür stets minimal aufsteht, oder ein komplett fehlendes Schloss eines Spindes. Dieses hat der Nachbarspind, trotz anderer Nummer.
Größter Schwachpunkt sind die chaotischen Öffnungszeiten, ein Schicksal, das es mit vielen öffentlichen Bädern teilt. In der Woche haben Berufstätige nur an den beiden Warmbadetagen Mittwoch (bis 21 Uhr) und Donnerstag (bis 20 Uhr) eine Chance. Am Wochenende sieht es ebenfalls düster aus: Samstag bis 13 Uhr, Sonntag bis 14 Uhr lauten die unfreundlichen Öffnungszeiten.
Fazit: Eine moderne und saubere Einrichtung für Leute, die schwimmen statt planschen wollen. Mit besseren Öffnungszeiten, vor allem am Wochenende, würde es nochmals attraktiver.

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