Dirk Müller
25.04.2024
Bei einigen Besuchen der Kristall Rheinparktherme musste ich leider in den letzten 6 Monaten immer wieder feststellen, dass diese Therme auf der Jagd nach Gästen sehr viel vom ursprünglichen Ambiente eingebüßt hat, oder sollte ich besser sagen gezielt einbüßen wollte?
So werden Eintrittskarten verkauft, was das Zeug hält, ohne dass der Gast sicher sein kann, ob überhaupt noch freie Schränke zur Verfügung stehen. Selbst die Umkleide im Obergeschoss war sehr reichlich belegt. Eine Liege findet man an besucherstarken Tagen fast überhaupt nicht mehr. Vielleicht sollte der Besitzer mal darüber nachdenken, ob er nicht die Befüllungsgrenze der Kristall Rheinparktherme einhalten sollte, um wenigstens ein Restambiente der in die Jahre gekommenen Anlage zu erhalten? Es wird fotografiert und telefoniert, was das Zeug hält und das Personal schaut einfach weg, offensichtlich um keinen Ärger mit den bildungsfernen und teilweise alkoholisierten Gästen zu bekommen. Einige der sogenannten Stammgäste haben sich inzwischen längst vom ursprünglichen Sinn eines Saunabesuches verabschiedet und verwechseln die Saunabar mit einer billigen Alkoholbetankungsanlage. Sie bekommen bereits beim Eintritt in den Saunabereich wortlos ihr Reisdorfkölsch gereicht. Ist das noch Service am Kunden, oder eher Ruhigstellung von Alkoholkranken an denen man offensichtlich sehr gut verdient? Der Stammplatz für diese Stammkunden ist natürlich auch schon direkt an der Bar reserviert. Direkt im Wege, dafür aber stets im Mittelpunkt aller. Exakt diese netten Stammkunden wanken dann natürlich auch in die Saunaaufgüsse, aber nicht etwa zurzeit, sondern grundsätzlich erst, wenn der Saunameister die Tür geschlossen – und mit der Aufgusszeremonie begonnen hat. Dann wankt man auf die oberste Saunaetage, tritt die anderen Gäste, oder droht auf andere Gäste zu stürzen, je nach Reisdorf-Pegel. Die Aufgusszeremonie ist dabei völlig egal, Hauptsache man selbst, steht im Mittelpunkt. Auch wenn es ein belächelter Mittelpunkt ist. Man ist ja schließlich ein gut zahlender Stammgast und man selbst darf das. Auch hierzu schweigt das Personal. Ob aus Angst oder Resignation ist noch nicht zu erkennen.Saunaaufgüsse, die bisher immer das Markenzeichen der Therme waren, werden in letzter Zeit zum Zirkusevent degradiert. Himbeerbomben oder Minzbomben mit „Eurem Manni und Eurer Angela“ mit unpassender Musik scheinen der neue Hit zu sein. Bei Nachfragen wird man sehr direkt und mehrfach darauf hingewiesen, dass man dem Himbeerebombenaufguss mit Musik ja fernbleiben könne, wenn es störe und man ja zu dem Parallelaufguss gehe könne. Aber selbst das ist nicht die Lösung, da ein gewisser Ludwig, als Parallelaufgießer lustlos eine Aufgußmischung mit überdosierten oder nicht zusammenpassenden Inhaltsstoffen auf den Ofen kippt und dann nicht mal in der Lage dazu ist den Wasserdampf einigermaßen anständig zu verteilen. Dieser Aufguß wird dann zu 100% zum Belastungsaufguß für die Gäste. Obwohl man viel von „Heilfieber“ spricht, wird man in diesem Aufguss so kein Heilfieber erreichen. Diese sogenannten Ludwig-Aufgüsse haben rein gar nichts mehr mit Saunieren im gesundheitlichen Kontext zu tun, leider. Lustlos abgespulte Massenabfertigung.Dies könnte man mit einem automatischen Aufguss, wie in manchen Fitnesscentern üblich, preisgünstiger und besser lösen. Die sogenannten „Stillen Aufgüsse“ werden durch abgespielte Musik auch ihrer meditativen Wirkung beraubt. Warum hat man sich überwiegend von der Klangschalenzeremonie verabschiedet? Muss man wirklich jedem bildungsfernen Gast nachgeben und aus stillen Aufgüssen ein Musikevent machen? Eine Sauna ist keine Diskothek und auch kein Tanzpalast. Früher legte der Besitzer der Therme noch Wert auf Qualitätsaufgüsse, nach dem Motto „ Das heißestes Erlebnis am Rhein“, heute scheint es egal zu sein. Der Gast hat trotz seines gezahlten hohen Eintrittspreises kein Anrecht mehr auf einen Qualitätsaufguss. Zitat: „ Wem es nicht gefällt, der kann ja fern bleiben.“Die Sanitäreinrichtungen lassen an besucherstarken Tagen auch zu wünschen übrigen. Hygiene und die allgemein übliche Desinfektion der Toilettenbrillen vor der Benutzung scheinen dem Besitzer zu viel Kosten zu verursachen. So lässt man diese einfach weg. Auch die Sauberkeit der Umkleideschränke lässt zu wünschen übrig. In vielen befindet sich noch der Müll des Vorgängers. Eine besondere Unsitte ist das Hineinwerfen der Saunabändchen. Nicht allzu selten kann man das im Oktober 2015 in den Schrank geworfene Saunabändchen noch im März 2016 problemlos wiederfinden. Vielleicht sollte man es dann auch noch einmal benutzen? Das Tragen von Badebekleidung im Saunabereich hat auch entscheidend zugenommen. Früher wurde dies nicht geduldet. Auch heute schaut man einfach weg. Ist das die Toleranz der individuellen Selbstverwirklichung um jeden Preis, oder nur noch der Tunnelblick auf die Besucherzahlen?
Die Belüftung der Therme ist auch eher vom Sauerstoffmangel ge

Ihre Antwort

Ihr Name:
Ihre Antwort: