skohannover
20.04.2024
folgender Brief ging heute an die Stadt Hannover von mir raus. leider war die Adresse, die sich direkt ans Lister Bad wendet, nicht gültig:
Hannover, den 04.08.2014

An den

Betreiber der Städtischen Schwimmbäder Hannover

Sehr geehrte Damen und Herren,

letzten Montag, den 28.08.14 war ich ca. gegen 18:45h im Lister Bad/Hannover schwimmen.

Leider war es auch um diese späte Zeit immer noch sehr voll im Schwimmer-Becken, aber so ist das eben im Hochsommer. Es gibt allerdings immer wieder genügend Badegäste, die es im Wasser nicht für nötig erachten Rücksicht auf die anderen Mitschwimmer zu nehmen. Ich bin auch jemand der gerne konzentriert durchzieht, bin aber in der Lage immer wieder kurz nach oben, nach hinten, oder zur Seite zu schauen, um unangenehme Seitenhiebe oder letztendlich auch gefährlichen Zusammenstöße zu vermeiden.

Dies war am 28.08.14 kaum möglich. Es wurde gerempelt und gepöbelt und getreten. Ich weiß, auch dies ist nichts Besonderes, wo viele Menschen an öffentlichen Plätzen zusammenkommen, erinnern sie sich ihrer Rechte, und vergessen Ihre Pflichten.

Es kam wie es kommen musste, ich wurde beim ersten Hieb ins Auge/Schläfe getroffen, konnte mich dann aber am nahenden Beckenrand erholen, kann passieren, war ja voll. Beim zweiten Mal kam ein heftiger Fußtritt in meinen Unterleib, sodass ich mich automatisch im Wasser krümmen musste und keine Luft mehr bekam. Da ich direkt neben dem trainierenden Schwimmverein schwamm, konnte ich mich an der Abrenzungskette festhalten, was nicht viel nütze. Mir wurde übel, ich konnte nicht weiter schwimmen und baumelte dann hilflos an der Kette rum. Die Stampferei der Mitschwimmer ging unterdessen fröhlich weiter, als gute Schwimmerin konnte ich mich ein weiteres Mal erholen. Als labilerer oder älterer Mensch wäre es vermutlich nicht so glimpflich abgelaufen.

Mir fiel dann ein, dass es bestimmt jemand von den zahlreichen vorhanden Mitarbeitern der Badaufsicht gesehen hätte, auf die ich mich bisher in guten Glauben verlassen hatte, und die von meinen Steuergeldern und meinem Eintritt mit getragen werden. Wieder am Beckenrand angekommen, beobachtete ich die Leute der Badeaufsicht. Ich konnte drei Herren ausmachen, sie saßen am Häuschen zwischen Kinderbecken und Schwimmerbecken, und gaben sich ein gemächliches Stelldichein. Von Aufsicht, Aufpassen keine Spur. An einer anderen Stelle des Schwimmerbeckens konnte ich keine weiteren Mitarbeiter sehen, schon gar nicht jemanden, der ein „Auge“ auf das volle Schwimmerbecken hatte. Ich krabbelte dann aus dem Becken und setzte mich auf die Treppen.

Während meiner Verschnaufspause konnte ich das Aufsichtsgrüppchen ca.20 Minuten beobachten. Von Aufsicht keine Spur. Es hätte jemand ganz gepflegt im Schwimmerbecken kollabieren können, es hätte zu diesem Zeitpunkt niemand gemerkt. Da ich doch sehr verwundert ob dieses Verhaltens war, bin ich zu den 3 Männern der Badeaufsicht hingegangen und habe sie zur Rede gestellt. Man begegnete mir mit genervter selbstgefälliger Langeweile, natürlich blieb man auch gemütlich im Stuhl sitzen. Ich konnte es nicht fassen. Man fühlte sich belästigt und sagte man sei nicht für das Schwimmerbecken zuständig. Wie schon erwähnt, hatte ich aber keinen anderen Mitarbeiter gesehen. Ich fragte nach Ihren Namen. Sie weigerten sich mir ihre Namen zu nennen und man würde extra keine Namensschilder tragen, damit der Badegast diese nicht weiß und grinsten dümmlich.

Ich fragte sie, ob sie sich im Klaren sind, dass sie ihre Aufsichtspflicht verletzen, und dass der Badegast sie als Steuerzahler mit bezahlt. Sie fühlten sich tatsächlich von mir angegriffen und wurden patzig und unhöflich. Als ich ihnen sagte, dass ich mich so oder so über sie beschweren werde und dabei Ort und Zeit nennen werde, rückten 2 von ihnen in überheblichem Ton mit ihren Namen raus: Razul und Christos. Wobei sie sich dann aber schon wieder mit höhnischem Grinsen weigerten mir zu sagen ob das Vor-oder Nachnamen seien.

Bisher ging ich in der Annahme, dass Badeanstalts- Mitarbeiter, die zur Sicherheit von badenden, schwimmenden und spielenden Menschen eingesetzt und hoffentlich ausgebildet werden und ggf. Leben retten können, Ihrer Aufsichtsplicht gewissenhaft nach gehen. Man möchte darauf bauen und vertrauen können. Das was ich als Badegast an diesem frühen Abend im Lister Bad, einem der Städtischen Bäder von Hannover, erfahren durfte, entspricht in keinster Weise diesem Bild.

Letztendlich habe ich noch auf springende Jugendliche vom Beckenrand aufmerksam gemacht. Darauf kam die lahme Antwort, dass ich mich darum selber zu kümmern hätte. Unfassbar.

Ich bin über alle Maßen über das desinteressierte, überhebliche und unprofessionelle Verhalten dieser städtischen Mitarbeiter entsetzt!

Ich bitte um Stellungnahme.

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